Vorsorge

„Vorsorge ist besser als Bohren“: Diese alte Weisheit gilt heute genauso wie früher. Karies und Parodontitis (=“Parodontose“) sind nahezu vollständig vermeidbare Krankheiten. Dennoch gehören sie zu den häufigsten Krankheiten, die es gibt. Wir haben unsere Praxis nicht nur vergrößert und modernisiert, sondern besonders die Vorsorge auf den neuesten Stand gebracht. So haben wir einen weiteren, modernen Prophylaxeraum eingerichtet mit modernsten Geräten und Materialien. Wir schulen unser gesamtes Team regelmäßig, um Ihnen die beste Vorsorge anbieten zu können. Gute Vorsorge beginnt bereits im Kindesalter, doch so mancher Patient lernt noch im Alter, wenn die Zähne deutlich weniger geworden sind, jeden einzelnen Zahn besser zu schätzen.

Karies

Karies (=‘Zahnfäule‘) führt am häufigsten zum Verlust der Zähne. Füllungen, Wurzelfüllungen, Kronen, Extraktionen zerstörter Zähne, all das wäre nicht notwendig, wenn Karies vollständig vermieden würde. Dabei weiß schon jedes Kindergartenkind, wie man Karies vermeidet: „Putz Deine Zähne!“ und „Iss nicht so viele Süßigkeiten!“ Leider steckt der Teufel im Detail, sodass dies den meisten Menschen nicht ohne weitere Hilfe gelingt. 

Unser zahnärztliches Team weiß genau, wie es Sie bei der Kariesvermeidung unterstützen kann. In den regelmäßigen Prophylaxesitzungen erhalten Sie Unterstützung bei der Zahnpflege und bei Bedarf Hinweise zur zahngesunden Ernährung. Mit der professionellen Zahnreinigung helfen wir, wo Ihre häusliche Zahnpflege nicht ausreicht.

Auch die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) unterstützt in bestimmten Fällen die Kariesvorsorge. 

Bereits seit den 1990er Jahren gibt es die Individualprophylaxe (https://de.wikipedia.org/wiki/Individualprophylaxe) für die Kinder und Jugendlichen. Für die 6-17-Jährigen übernimmt die GKV halbjährlich die Überprüfung der Mundhygiene, Anleitung zur Zahnpflege und Ernährungshinweise sowie die Fluoridierung der Zähne zum Kariesschutz. Nicht in der gesetzlichen Individualprophylaxe enthalten ist die professionelle Zahnreinigung.
Außerdem bietet die GKV die Zahnärztliche Früherkennungsuntersuchung für die unter 6-Jährigen.

Marginale Parodontitis (=“Parodontose“)

Auch die Parodontitis kann im Laufe der Jahre zum Zahnverlust führen, indem eine Zahnfleischentzündung nach und nach zur Zerstörung der Zahnhaltefasern führt. Außerdem ist die Parodontitis auch Auslöser zahlreicher anderer Erkrankungen wie Blutgefäßverkalkung (Arteriosklerose), Zuckerkrankheit (Diabetes), Alzheimer und vermutlich vieler anderer Krankheiten. Leider bemerkt der Patient diese Erkrankung lange nicht. Wenn jedoch erst einmal der Zahn locker wird, ist es oft zu spät für eine erfolgreiche Behandlung. Zu den Hauptrisikofaktoren zählen unzureichende Pflege der Zahnzwischenräume, Diabetes und das Rauchen, aber auch Übergewicht, ungesunde Ernährung, mangelnde Bewegung und Stress usw.

Wir prüfen alle zwei Jahre im Rahmen der halbjährlichen zahnärztlichen Untersuchung, ob eine behandlungsbedürftige Parodontitis vorliegt. Seit Juli 2021 ist auch die Behandlung der Parodontitis in nennenswertem Umfang Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).

Zahnärztliche Prophylaxe

Hauptaufgabe der Zahnärztlichen Prophylaxe ist es, den Patienten bei der Zahnpflege zu unterstützen. Dabei stehen diejenigen Zahnflächen im Fokus, die nicht so einfach mit der Zahnbürste erreicht werden.

Dazu machen wir zunächst die weichen, bakterielle Zahnbeläge (= Biofilm, früher Plaque) mit einer Färbelösung sichtbar. Erst jetzt können Patient und Prophylaxefachkraft erkennen, welche Bereiche bei der häuslichen Zahnpflege regelmäßig ausgelassen werden. Dies sind die Stellen, bei denen ein erhöhtes Kariesrisiko besteht. Nun werden die erforderlichen Hilfsmittel vorgestellt und ihre Anwendung demonstriert (Spoiler: Die Zahnbürste allein genügt nicht). Danach erfolgt die professionelle Zahnreinigung, bei der alle eingefärbten Zahnbeläge vollständig entfernt werden. Dies ist deshalb besonders wichtig, weil gerade die alten Beläge das größte Erkrankungsrisiko bedeuten.

Abschließend werden alle nun perfekt sauberen Zähne intensiv fluoridiert, das heißt, widerstandsfähig gegen Karies gemacht. Die Bedeutung der Fluoridierung für den Kariesschutz wird mit zunehmender Forschung als immer wichtiger eingeschätzt. Kariesschutz ohne Fluoridierung ist grundsätzlich möglich, stellt aber besondere Anforderungen an die Zahnpflege und insbesondere an die Vermeidung von Zucker in der Ernährung.

Erwachsenenprophylaxe zum Kariesschutz wird von der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nicht bezahlt. Doch viele Krankenkassen bezuschussen die Prophylaxe direkt oder im Rahmen eines Bonusprogramms. Auch gute Zahnzusatzversicherungen erstatten die Prophylaxe. Fragen lohnt sich in jedem Fall.

Füllungen

Füllungsmaterial der Wahl ist für die Gesetzlichen Krankenversicherungen nach wie vor die Amalgamfüllung. Amalgamfüllungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie auch unter schwierigen Verhältnissen einfach und schnell zu legen sind und dennoch lange halten können. Weil diese jedoch zu ca. 50% aus Quecksilber bestehen, einem Metall, das, abgesehen von den Zähnen, überall vermieden werden soll, benutzen wir bereits seit langem kein Amalgam mehr.  

Es gibt jedoch keine quecksilberfreie Alternative, die alle Vorteile des Amalgams vereint. Wir verwenden nach Möglichkeit Kompositmaterialien, die mit der Zahnsubstanz verklebt werden können. Der erforderliche Mehraufwand muss vom Patienten selbst getragen werden. Lediglich bei Patienten mit nachgewiesener Amalgamallergie, Schwangeren, Stillenden und Kindern bis zum 15. Geburtstag werden diese Kompositfüllungen von der GKV vollständig getragen.

Zahnersatz

Kronen, Brücken und herausnehmbarer Zahnersatz sowie Zahnersatzreparaturen werden von der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in aller Regel mit einem festen Eurobetrag bezuschusst, sodass ein finanzieller Eigenanteil bleibt. Grundlage der Bezuschussung ist die sogenannte Regelversorgung. Als Regelversorgung gilt eine ausreichende Versorgung, deren Gestaltung vom Zahnrestbestand abhängt. Für die Höhe des Zuschusses ist außerdem die Führung eines Bonusheftes von Bedeutung. Bei Patienten mit geringem Haushaltseinkommen gibt es Härtefallregelungen, die jedoch eigenständig bei der Krankenkasse beantragt werden müssen. Erfahrungsgemäß bemühen sich die meisten Krankenkassen leider nicht selbstständig um die Berücksichtigung von Bonusheft und Härtefallregelungen bei der Ermittlung des korrekten Zuschusses. Wenn Sie einen Zahnersatz wünschen, der über die Regelversorgung hinausgeht, z.B. weiße und metallfreie Kronen, haben Sie die zusätzlichen Kosten selbst zu tragen. Hier helfen private Zahnzusatzversicherungen. Sprechen Sie uns gerne auch auf Ratenzahlungsmöglichkeiten an.

Zahnbehandlungsangst

Viele Patienten haben Sorge, dass sie einzelne Behandlungsschritte nicht gut ertragen können. Wir versprechen jedem Patienten, egal, ob groß oder klein: „Alles, was wir tun, kannst Du/können Sie gut aushalten.“ Um dieses Ziel zu erreichen, setzen wir verschiedene Mittel ein. Bereits eine kluge Kommunikation kann schon viele Ängste verringern. Vorsichtige Betäubung, verbunden mit einer Oberflächenbetäubung der Einstichstelle, nimmt dem Piks seinen Schrecken. Außerdem können Sie JEDERZEIT durch Heben der rechten Hand die Behandlung sofort unterbrechen. Sollte das alles noch nicht ausreichen, kann auch Lachgas ein Mittel sein, um die größten Sorgen zu mildern.

Überweisungen

Mit mehr als 30 Jahren Berufserfahrung und zahlreichen Fortbildungen in jedem Jahr sind wir in nahezu allen Aspekten der Zahnheilkunde kompetent und erfahren. Dennoch gibt es Bereiche, in denen Spezialisten einen Mehrwert bieten können, indem sie sich auf einzelne oder wenige Bereiche konzentrieren. Zum Glück haben wir in Hamm erfahrene Kollegen, mit denen wir insbesondere in den Bereichen der Kieferorthopädie, anspruchsvollen operativen Maßnahmen oder auch schwierigen Wurzelkanalbehandlungen seit langem und erfolgreich zusammenarbeiten.